1946-1979

1946
wurde von der englischen Besatzungsmacht ein Ford-Canada V 8 (95 PS) angekauft und ihm die Rosenbauer-Spritze als Anhänger beigegeben.

Die für damalige Verhältnisse sehr gute Ausrüstung und Ausbildung der FF Stainz kam beim Großbrand im Schloß St. Josef am 10.12.1946 zum Tragen. Die Ortsfeuerwehr St. Josef konnte den Brand mangels anderer Geräte nur mittels Eimern bekämpfen.
Die FF Stainz rückte mit 15 Mann und der Rosenbauer-Spritze an und dämmte den gefährlichen Brand in zweistündiger schwerer Arbeit soweit ein, dass andere Wehren nicht mehr in Aktion treten mussten.

1948
wurde August Kortschak zum neuen Hauptmann gewählt.

1952
wurde die Regionalgliederung des Feuerwehrbezirkes Deutschlandsberg neu vorgenommen. Stainz wurde Zentrum des Abschnittes "Oberes Stainztal", der Wehrhauptmann der FF Stainz, August Kortschak, Abschnittskommandant. 13 Wehren gehörten zu diesem Abschnitt und zwar: Blumegg, Breitenbach-Hötschdorf, Ettendorf, Gundersdorf, Lannach, Oisnitz, Pirkhof, Rossegg, St. Josef, St. Stefan, Stainz, Stallhof, Wald.

1952
wurde das damalige Rüsthaus in der Sauerbrunnstraße gänzlich umgebaut
und aufgestockt, wobei die Wehrmänner in
ihrer Freizeit einen beträchtlichen Arbeitsdienst leisteten und auch das Baumaterial durch Abbruch eines alten Schulgebäudes erwarben.

1954
Nach vierstündigem Gewitter und wolkenbruchartigen Regengüssen wurde Stainz am 04. Juni wieder einmal vom Hochwasser heimgesucht.

1956
stürzte die alte Bierhalle in der Berggasse
Nr. 75 ein. 20 Mann mit 3 Schiebeleitern eilten herbei. Unter größter Lebensgefahr wurden 6 Wohnparteien aus dem dreigeschossigen Gebäude gerettet. Im Zuge der Rettungsaktion wurden 3 Feuerwehrmänner
leicht verletzt.
OFM Anton Neuhold erhielt für die Rettung zweier Menschen das Feuerwehr-Leistungsabzeichen in Gold.

1961
kam es zu einem Waldbrand in Trog, dem bisher größten und schwierigsten Einsatz der FF Stainz.

Bei diesem unter Abschnittskommandant August Kortschak insgesamt 170 Wehrmänner der
Wehren Stainz, Wald, Stallhof, Ettendorf,
St. Stefan, Pirkhof, Rossegg,
Deutschlandsberg-Stadt, Deutschlandsberg "Solo", Deutschlandsberg-Werksfeuerwehr Liechtenstein, Freidorf, Gams und Mooskirchen eingesetzt waren.

1964
wurde ein Tanklöschfahrzeug TLF 2000 angeschafft. Seine "Feuertaufe" erhielt das Fahrzeug bereits einige Tage nach der feierlichen Segnung bei einem Brand in der Fleischerei Alfred Kroyß in der Bahnhofstraße
in Stainz.Die FF Stainz war wieder vorbildlich ausgerüstet und auch ausbildungsmäßig waren die 30 bis 40 Mann am letzten Stand.

1965
wurde Karl Faßwald zum neuen Kommandanten, zu seinem Stellvertreter Franz Hirt gewählt. Ein geregelter Übungsbetrieb mit Jahresprogramm wurde vom Kommando der FF Stainz eingeführt. Die Wehrmänner entsandte man regelmäßig zu Fachkursen nach Graz und Wien.

1966
wurde Stainz neuerlich vom Hochwasser heimgesucht. In diesem Jahr wurde ein Jeep JB 6 als Mannschaftswagen mit Spritzenanhänger angeschafft, 1969 ein Kranwagen REO M 62.

1971
erlitt Komandant Karl Faßwald einen Schlaganfall. Ab diesem Zeitpunkt leitete sein Stellvertreter Franz Hirt die Wehr.

1972
wurde das 100. Gründungsfest gefeiert. Der Festabend fand am 15. Juli 1972 im Saale des Gasthofes Wolfbauer-Barbäck unter Mitwirkung des Stainzer Heimatdichters Rudolf Peter statt. Dabei wurde auch die von Oberfinanzrat Dr. Hans Wilfinger verfaßte Festschrift "100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Stainz" präsentiert. Mit dieser Festschrift wurde erstmals die Geschichte der Feuerwehr Stainz umfassend dargestellt.

Ein starker Gewitterregen führte zu einem mäßigen Besuch des Festabends und beendete ihn leider frühzeitig. Schon um 01.00 Uhr mußte die Wehr zum Hochwassereinsatz bei der Gogg-Mühle in Herbersdorf ausrücken.

Am nächsten Tag konnte der Bezirksfeuerwehrtag bei prächtigem Wetter mit einer Alarmübung beim Schloß Stainz durchgeführt werden. Abgeschlossen wurden die Feierlichkeiten mit einem gelungenen Parkfest im Bahnhofpark.

Schwere Regenfälle führten in den Monaten April und Juni mehrmals zu Hochwassereinsätzen.
Im September verstarb im Alter von 85 Jahren Ehrenhauptmann Franz Hirt sen.

Die KG Pichling (Gemeinde Georgsberg) schied im November 1972 aus dem Feuerlöschverband Stainz aus, da die zuständige Gemeinde selbst über zwei Feuerwehren verfügte.

Fünf Feuerwehrkameraden waren als sogenannte Krad-Meldefahrer ausgebildet. Als sogenanntes Krad-Fahrzeug stand der Feuerwehr seit 1970 ein Puchmotorrad zur Verfügung. Der Krad-Melder diente einerseits als Vorausfahrzeug (z.B. Verkehrslotse im Einsatz) andererseits aber, auch wie der Name sagt, als sogenannter "Melder" (Verbindungsmann).

Die Feuerwehr wies in diesem Jubeljahr folgenden Mitgliederstand auf: 41 aktive Mitglieder,
6 Mann der Reserve und 4 Ehrenmitglieder. Insgesamt waren in diesem Jahr 81 Einsätze zu verzeichnen.

1973
Die Wehrversammlung fand damals letztmalig im Rüsthaus in der Sauerbrunnstraße statt, in den Folgejahren wurden die Versammlungen im Gasthof Krois abgehalten. Kommandant Karl Faßwald legte sein Amt aus gesundheitlichen Gründen zurück. Er wurde zum Ehrenhauptmann ernannt.

Zum neuen Kommandanten wurde der bisherige Stellvertreter Franz Hirt gewählt. Als neuer Stellvertreter erhielt Karl Wolf das Vertrauen der Feuerwehrkameraden. Abschnittsbrandinspektor August Kortschak wurde Ehrenbürger des Marktes Stainz. Die Marktgemeinde zeichnete damit einen Mann aus, der entscheidend am Wiederaufbau der Wehr nach 1945 beteiligt war.

Am 23. Juni wurde Stainz vom bisher größten Hochwasser heimgesucht. Die Stainzer Wehr war mit 35 Mann im Einsatz. Rund 500 Stunden waren für Auspump- und Aufräumungs-arbeiten notwendig. Dieses Hochwasser war für die Marktgemeinde unter Bürgermeister Dr. Johann Neubauer auch Anlaß, im nächsten Jahr mit der Stainzbachregulierung und der Verlegung und Verrohrung des Neurathbaches zu beginnen.

Der im Jahr 1946 angeschaffte Ford-Canada V 8 (95 PS) wurde veräußert. Erstmals wurde aufgezeigt, dass das Rüsthaus nicht mehr den Raumerfordernissen entsprach, es sollte aber noch bis 1978 mit der Übersiedelung ins neue Rüsthaus dauern.

1974
Im März wurde der Abschnittsbrandinspektor und Ehrenbürger der Marktgemeinde Stainz, August Kortschak, zu Grabe getragen. Neben einer großen Trauergemeinde begleiteten rund 200 Feuerwehrkameraden von insgesamt 15 Wehren den allseits geschätzten und liebevoll "Stoffl" genannten August Kortschak auf seinem letzten Weg.

Im April wurde der bisherige Wehrarzt, Dr. Erich Baader, in einer kleinen Feier mit Dank verabschiedet und als neuer Feuerwehrarzt Dr. Herbert Machan begrüßt. Kommandant Franz Hirt trat die Nachfolge des verstorbenen Abschnittskommandanten Kortschak an.

1975
Angekauft wurden in diesem Jahr zwei Krad-Meldefahrzeuge, Marke Puch SGSA 250, sowie ein Stromaggregat mit zwei Halogenscheinwerfern. Dieses Aggregat wurde auf dem Jeep JB 6 montiert.
 

Im November wurde ein Bauausschuß für den Umbau des jetzigen Rüsthauses (der ehemaligen Molkereigarage in der Grazer Straße) gebildet.

1976
Zum Fuhrpark kam ein dreiachsiger Puch-Pinzgauer. Dieser bot 12 Mann Platz und wurde mit dem 8KVA Stromaggregat ausgestattet. Der Jeep "JB 6 Overland" wurde veräußert.

Im April wurde unter schwierigsten Bedingungen ein großer Waldbrand im Sauerbrunngraben bekämpft. Beim Eintreffen der Wehren waren bereits ca. 2 ha Jungwald und 1 ha Hochwald vom Feuer ergriffen. Die Löscharbeiten waren auf Grund des steilen Geländes sehr anstrengend. Insgesamt waren 10 Wehren mit 80 Mann im Einsatz.

Kritisch wurde bei einer Ausschußsitzung angemerkt, daß in letzter Zeit für die Wehr keine Jugendlichen mehr angeworben werden konnten.

1978
Der Umbau des Rüsthauses in der Grazer Straße wurde abgeschlossen. Die Kosten des Umbaues betrugen, ohne Berücksichtigung der Eigenleistungen durch die Feuerwehrkameraden, rund 1,3 Mio Schilling. Am 18. Februar fand der Umzug ins neue Rüsthaus statt.

1979
Im Juni wurde Ehrenhauptmann Alois Gaich begraben.Anläßlich der 800-Jahr-Feier der Marktgemeinde stand der Markt Stainz am 21. und 22. Juli im Zeichen der Feuerwehr.

Einer Großalarmübung beim Schloß Stainz durch die Wehren des Abschnittes Oberes Stainztal, folgte eine Präsentation und Vorführung der Gerätschaften und Fahrzeuge der FuB-Züge der Bezirke Deutschlandsberg, Leibnitz und Voitsberg auf dem Gelände der Meran-Säge.